Von traumatisierten Katzen
Beim Stichwort Angsttherapie für Katzen
musste ich die Zeitung zur Seite legen und mein Frühstück unterbrechen. Die Sendung des ORF Die Sprache der Stubentiger
bot ein seltenes Meisterstück für Anthropomorphisierung von Katzen. Dass verschlagene Hunde meist bissig und aggressiv sind, ganz ähnlich wie verschlagene Menschen, ist bekannt. Die Aussage, dass Katzen mit einer Angststörung therapiert gehören, ist allerdings verblüffend.
Mit Haustieren, vor allem mit Hund und Katze, lassen sich sehr gute Geschäfte machen. Immerhin leben beispielsweise in Österreich allein 3,2 Millionen Heimtiere, bei einer Bevölkerungszahl von 8,7 Millionen Bewohnern. Hier werden Umsätze in Milliarden Euro erzielt. Das beweist, dass Herrchen und Frauchen mehr als bereit dazu sind, viel Geld für ihre „Liebsten” auszugeben. Psychotherapie für Heimtiere ist ein bislang noch junges Angebot, mit sicherlich lukrativen Entwicklungsaussichten.
Bedenkt man, dass viele Menschen Hunger leiden und mit einem Bruchteil dessen, was monatlich für Heimtiere ausgegeben wird, Kinder unterstützt werden können, die keine Aussicht auf Bildung und damit Zukunft haben, Krankheiten mit nur wenigen Euro vorgebeugt werden könnten, geheilt werden könnten, dann wirken solche Entwicklungen nicht nur absurd, sondern durchaus auch unmoralisch.
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