Die Nachricht vom Tod Burghart Schmidts am 13. Februar 2022 ruft Begegnungen in Erinnerung. In den 90er Jahren hatten wir einen teils intensiven Austausch. Ich erinnere mich an meine letzte Begegnung mit ihm, die gut zwanzig Jahre zurück liegt.
Kategorie: "passiert"
Als ich heute morgen wach wurde, tat mir alles weh. Ich hatte heftige Prügel bezogen, wie seit meinen Raufereien als Kind nicht mehr. Ich konnte mich kaum rühren, alles tat mir weh.
Ich konnte mich nur daran erinnern, dass es eine wilde Keilerei an der troischen Flachküste an einem sehr heißen Tag gab. Auf welcher Seite ich stand und von wem ich die Prügel bezog, daran kann ich mich nicht erinnern. Nur dass ich schließlich am Boden lag, mit in den Sand gedrücktem Kopf. Allerdings roch ich ganz intensiv den sonnenverbrannten Rosmarin, der die Hitze des Tages verströmte, nachdem die Sonne fast schon untergegangen war.
Genau diesen Geruch hatte ich noch in der Nase, als ich wach wurde und mir alles weht tat.
Als ich meine Gedanken im Beitrag Was Astor Piazzola mit Satin zu tun hat
niederschrieb und veröffentlichte, hatte eine erstaunliche Transformation stattgefunden. Nach einigen Stunden, in welchen ich Musik von Astor Piazzola gehört und mir eine sehenswerte Dokumentation zu seinem Leben und seiner Musik angesehen hatte, hatte ich den Namen Astor Piazzola gespürt einige hundert Male gehört, gelesen, erinnert und zur weiteren Suche im Internet aktiv genutzt. Als ich dann den Beitrag verfasste, stand da allerdings nicht Astor Piazzola, sondern Airto Moreira. Obwohl ich im Text auf „Los Pajaros Perdidos” verwies und dort unübersehbar „El Tango de Astor Piazzolla” zu lesen war, schrieb ich von Moreira und Milva. Zwar spürte ich ein diffuses Unbehagen, kam aber erst tags darauf dahinter, was es auslöste.
politisch und rhetorisch wendig und schlau,
ehtisch und intellektuell hölzern und unambitioniert.
Es gibt einen Platz in meiner Wohnung, der zumindest die Zeitmessung außer Tritt bringt. Wann immer ich meine Armbanduhr dorthin lege beginnt sie sich ab diesem Moment Zeit beim Verfolgen der Zeit zu lassen, vulgo, sie beginnt nachzugehen. Nehme ich sie von diesem Platz weg, dann holt die Uhr zwar nicht auf, aber sie hält wieder Schritt in dem Abstand, den sie selbst sich genehmigt hat. Ein Phänomen das ich nun seit einigen Jahren beobachte. Womöglich sind Dinge, Orte und Plätze doch eigenwilliger als wir es ihnen zugestehen.
Bücher lesen, Kunst betrachten und Musik hören ist wesentlich in meinem Leben. Über Jahre erlebte ich, wie sich Eindrücke, Erkenntnisse, Fragen übereinander legten, wie Rilkes wachsende Ringe, die sich über die Dinge ziehn, verwoben und verdichtet. Seit einigen Jahren entgleiten Erinnerungen, entgleitet Wissen und verblassen frühe Einsichten. Das ist eine Herausforderung, damit zurecht zu kommen, zu erleben, dass all das allmählich verbleicht in der Zeit, wie die Buchrücken im Regal, auf die Jahr um Jahr die Sonne scheint.
Die Diskussion, ob für Österreich zur Bekämpfung von Sars-CoV-2 das schwedischen Modell nicht wirksamer gewesen wäre, gerade angesichts der hohen wirtschaftlichen Folgekosten des Shutdown in Österreich, erübrigt sich: Es hätte in Österreich nicht funktioniert.
In Schweden hat die Regierung Empfehlungen ausgesprochen und sich darauf verlassen, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung mündig und verantwortungsbewusst mit diesen Empfehlungen umgeht. Es brauchte keine Verordnungen, keine Strafandrohungen, Anzeigen und Ordnungsstrafmandate. Dort wo es geboten war, wurde staatlich gehandelt, z.B. beim Schutz von Alten- und Pflegeheimen. Schulen und Universitäten wurden geschlossen und Veranstaltungen über 500 Teilnehmer*innen untersagt. Und die Schwed*innen habe sich ohne Einschränkung ihrer Freiheitsrechte und Strafandrohungen eigenverantwortlich an diese Empfehlungen gehalten und das Land ist bislang sehr gut gefahren.
Der gelernte Österreicher und die gelernte Österreicherin gehen davon aus, dass alles erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten ist und mit Strafe bewehrt. Sie können nicht damit leben, dass sie sich an Empfehlungen halten, die Nachbarn aber nicht. Sie halten es nicht aus, wenn andere in der Sonne vor einem Café sitzen und den Tag genießen, während sie selbst, da sie sich womöglich zu einer Risikogruppe zählen oder glauben sich strenger an Empfehlungen halten zu müssen, zu Hause bleiben und jeglichen Sozialkontakt meiden. Es ist letztlich ein Neidkomplex, der tief in die österreichische Seele blicken lässt.
„Sind das Deine Handschuhe?” fragt Bernhard
Bernhard bückt sich, hebt die Handschuhe auf und reicht sie mir.
„Oh, ja; entschuldige!”
„Ein Danke reicht. Wofür entschuldigst Du Dich?”
Mein Drucker ist in die Jahre gekommen. Er gibt keinen Grund zur Klage. Allerdings zeigt er bei stärkerer Beanspruchung Schwächen. Bei mehrseitigen Ausdrucken kommt es häufiger zum Papierstau. Das ist eigentlich kein Problem, aber doch lästig. Die täglichen Anforderungen bewältigt er einwandfrei.
Es zeigt sich, dass die Druckerwalze, also jene Gummiwalze, die das Papier aus dem Papierschacht in den Drucker zieht und dafür sorgt, dass nur eines eingezogen wird und das beim ersten Zugriff, dass also die Druckerwalze die Schwachstelle ist. Durch häufigen, jahrelangen Gebrauch hat sich die Griffigkeit des Gummi abgenutzt. Er ist glatt geworden und rutscht eben häufiger über das Papier, vor allem wenn es selbst glatt ist. Die Druckerwalze hat auch an Geschmeidigkeit verloren, ist etwas spröde geworden und passt sich dem Papiereinzug nicht mehr so an, wie in frühen Jahren. Verschärft wird das Problem dann, wenn der Papierschacht mit Papier angefüllt wird und die Druckerwalze so richtig aufsitzt. Dann ist sie wohl etwas überfordert. Da der Drucker gemessen an der durchschnittlichen Nutzungsdauer schon sehr alt ist, gibt es keine Ersatzteile mehr. →
Mitte der 60er Jahre erlebte ich Schwarze Pädagogik
am eigenen Leib. Es waren mit einer Ausnahme ausschließlich Kolarträger, also Priester, die mit Kopfnüssen, an den Ohren oder Haaren ziehen, bis man auf Zehenspitzen stand, Köpfe zusammenschlagen mich und meine Mitschüler traktierten. Das ereignete sich im Religionsunterricht an einer ganz normalen Volksschule am Land. Es kam vor, dass ich mit leichten Gehirnerschütterungen nach Hause kam. Ein Nimbus an Unantastbarkeit umgab Kaplan und Pfarrer. Schulleitung und Eltern trauten sich nicht, das anzuzeigen. Es waren aber nicht nur Kolarträger, die glaubten, dass Schläge und Einschüchterungen zum Repertoire der Pädagogik zählen. Ich war froh, dass diese Lehrer*innen in der Hauptschule unterrichteten.
Was Mitte ist, wo sie ist, lässt sich nicht so leicht beantworten. Wovon spricht Sebastian Kurz, wenn er davon redet, die Partei mitte-rechts zu positionieren? Was er als Mitte bezeichnet, war vor einigen Jahren noch zweifellos rechts, weit rechts. Mitte rechts wäre daher dort, wo vormals die Bastionen der FPÖ zu finden waren.
Das gleicht einem Vorfall auf einem Boot. Jemand lehnte sich zu weit über die Reling und seine wertvolle Kamera geht über Bord. Der Unglückliche macht sofort mit seinem Taschenmesser eine Kerbe in die Reling, um zu markieren, wo er seine Kamera verlor, um sie später bergen zu können.
Wie es scheint geht Sebastian Kurz davon aus, dass dort wo er ist, mitte-rechts ist. Egal wo immer das ist, sofern die Richtung stimmt - und die ist weder ökologisch noch sozial und damit eben nicht links, wo immer auch links sein mag — jedenfalls nicht dort wo Kurz ist.
Die Corona Krise hat so manche Missstände ans Tageslicht gebracht, viele Schwachstellen in unserer Gesellschaft aufgedeckt und gezeigt, dass ein weiter so nach der Pandemie die nächste Pandemie geradezu provoziert. Die Corona Krise hat gezeigt, wie hilflos und überfordert großteils Regierungen handeln und dabei weder davor zurückschrecken, die Pandemie wegzureden noch die eigene Wirkmächtigkeit und Kontrolle als verlässlich herauszustreichen.
In Österreich wird von Woche zu Woche deutlicher, wie überfordert der Bundeskanzler, Sebastian Kurz, ist, wie wenig seine Flucht in rhetorisch taktische Propaganda und Regierungsmarketing noch wirken und wie hoch der Vertrauensverlust mittlerweile ist.
Zauberkünstler und Betrüger sind virtuos darin, die Aufmerksamkeit von Zuschauern zu manipulieren. So gelingt es ihnen, abseits deren gelenkter Aufmerksamkeit allerhand zu treiben. Es scheint, als habe diese Fertigkeit mittlerweile in der Politik Einzug gehalten, zumindest deutet in Österreich bei Schwarz-Blau III vieles darauf hin.
Das folgende Video zeigt das Phänomen sehr anschaulich:
Geradezu kafkaesk mutet so manche Kapriole österreichischer Bürokratie und Verfahrensprozedur an. Die CRIF GmbH hatte Adressen einer Privatperson im Zuge ihres Adresshandels an Unternehmen verkauft, obwohl dies wegen einer Eintragung in der so genannten Robinson-Liste unzulässig und rechtswidrig war. Entsprechend wurde das nach § 151 Abs. 9 Gewerbeordnung 1994 (GewO) bei der zuständigen Bezirksbehörde angezeigt.
Erstaunlich ist, dass, obzwar die Rechte der Person verletzt wurden und diese die Anzeige einbrachte, ihr keine, wie es im Amtsdeutsch heißt, Parteieinstellung zukommt. Mit anderen Worten: Dieser Person darf in dieser, ihrer Angelegenheit keine Auskunft gegeben werden. So bleibt offen, ob diese Anzeige verfolgt oder zurückgelegt wurde oder gar in Verstoß geraten ist.
Die Bahnfahrt mit dem Nachtzug von Linz nach Amsterdam glich erstaunlich jener von vor 35 Jahren. Der gleiche Liegewagen, der gleiche unzureichende Service und wie damals rund vierzehn Stunden Fahrt. Und obwohl die Qualität der Beförderung nicht besser geworden ist, die Garnituren vielmehr schäbiger, das Gedränge größer, ist das Preis-Leistungsverhältnis entgleist. Die Bahnfahrt könnte unter diesen Umständen aber gar nicht so billig werden, um es noch einmal damit zu versuchen.
Wer schon einmal beim Bürgerservice des österreichischen Finanzministeriums (BMF) angerufen hat, wird sich wie ich fragen, ob er da an Türsteher oder Rausschmeisser geraten ist, statt an Mitarbeiter*innen eines Bürgerservice. Wenn man dann entschuldigend mitgeteilt bekommt, dass das per Dienstvorschrift so verlangt wird, dann bleibt die Vermutung, dass, angefangen vom Finanzminister, Verantwortliche im Finanzministerium wohl vergessen haben, dass Bürger (das Volk) der Souverän des Staates sind und nicht dessen Untertanen.
Über Nacht ist die Wohnung ziemlich ausgekühlt. Am Vortag war die Therme ausgefallen. Der Kundendienst kam, brauchte eine halbe Stunde um festzustellen, dass der Wärmetauscher kaputt sei, kein Ersatzteil auf Lager liege und wegen der Festtage frühestens am 27. Dezember, also in 6 Tagen, mit der Reparatur gerechnet werden könne. Der an sich freundliche Monteur zuckte mit den Schultern, meinte, er könne da auch nichts dafür. Nachdem er den Papierkram erledigt hatte, verabschiedete er sich mit Weihnachtswünschen. Dazu verrechnete er Anfahrtspauschale und Wegzeitpauschale, insgesamt EUR 124,80.
Die Gefahr einen Ansteckung mit Sars-CoV2, also Covid oder Corona ist zweifellos gegeben, trotz aller Umsicht und Vorsicht. Rational betrachtet ist die Gefahr eines tödlichen Verlaufs allerdings gering, in meinem Fall wohl nicht höher, als bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen. Davor habe ich keine Angst. Angst habe ich vielmehr davor, bei einer, auch leichteren Infektion meinen Geruchssinn und meinen Geschmackssinn zu verlieren, nicht weil ich eine feine Nase und empfindliche Geschmackskospen hätte und um Essens- und Trinkfreuden fürchtete. Das weniger. Aber über den Geruchssinn und Geschmackssinn, vor allem aber über den Geruchssinn habe ich Zugang zu einem Gedächtnis, zu dem ich ansonsten keinen Zugang finde. Bei Gerüchen überfällen mich häufig, wie im Flash, Erinnerungen, manchmal verbunden mit fotografischen, sehr detaillierten Bildern, Klängen und wiederum Gerüchen und – was immer wieder überraschend ist – Gefühlen und Erregungszuständen, wie ich sie damals wohl hatte. Ich empfinde das als ein großes Geschenk.
Gestern hatte ich mir „Von der Utopie zur Dystopie” von Agnes Heller besorgt und gleich begonnen, mir einen ersten Ein- und Überblick über das Buch zu verschaffen. Dabei las ich Hellers Hinweise zu dystopischer Literatur und stellte fest, dass ich fast alles schon gelesen hatte, manches, wie Fahrenheit 451 von Ray Bradbury allerdings schon vor Jahrzehnten. Mehr als daran, dass ich das Buch gelesen hatte, konnte ich mich aber nicht erinnern.
Ich staunte nicht schlecht, als ich am Abend in der Cafeteria Altmann an der Kunstuni Linz am leeren Nebentisch gegenüber ein kleines Taschenbuch liegen sah. Bei genauem Hinsehen erkannte ich, dass es sich um Bradburys Fahrenheit 451 handelte. Schon seltsam. Die Betreiber des Cafe Altmann haben auf jeden Tisch alte Taschenbücher aufgelegt und die Menükarte wie ein Lesezeichen hineingelegt.
Dergleichen passiert mir relativ häufig. Dass das nicht bloßer Zufall ist, sondern etwas mit Synchronizität zu tun haben könnte, frage ich mich, seit ich Carl Gustav Jungs ‚Synchronizität, Akausalität und Okkultismus” gelesen habe.
Manchmal frage ich mich, wer bei mir Regie führt. Ich wollte zu einem Foto in einem Tweet eigentlich schreiben: „Es war ein wunderschöner Tag und ich habe es genossen, im Wasserwald in Linz spazieren zu gehen. Diesen Leberblümchen Blumenteppich musste ich fotografieren.” Stattdessen schrieb ich von „Löwenblümchen”. Worauf jemand antwortete: „Leber” — und es dauerte ein Weilchen, bis ich es verstand.
Ich will „Leberblümchen” schreiben, aber Es schreibt tatsächlich „Löwenblümchen”. Da dürfte es wohl Abstimmungsprobleme im inneren Team geben.
Neofaschisten wie Matteo Salvini, Marine Le Pen, Victor Orban und ihre Freunde wie HC Strache und seine Gesinnungsgenossen in der FPÖ, Meuthen und seine in der AfD haben Konjunktur - zumindest scheint es so. Was treibt solche Menschen und vor allem ihre Anhänger dazu, destruktiven Ideologien zu folgen?
Erstaunt lese und höre ich wieder öfter von Kosmologien, erlebe, dass in Diskussionen das Denken in Vorstellungen von Religionen und Weltanschauungen durch ein Denken in Kosmologien zumindest ergänzt wird, teilweise infrage gestellt wird — und das durchaus nachvollziehbar.
Die Lage in Österreich ist unübersichtlich geworden. Es ist nicht klar, wohin das Land unter der rechtspopulistischen Regierung von ÖVP und FPÖ driftet, beziehungsweise wie sehr rechtsnationale Gesinnungspolitik durchschlagen wird. Opposition und Medien haben noch nicht wirklich realisiert, dass die Schwarz-Blaue Regierung außerhalb der eingefahrenen, bekannten Strategiespiele operiert und das sehr professionell und rücksichtslos. Speed kills. Wer führt Regie und wer, selbst unter den MinisterInnen kennt das Drehbuch, oder hat es verstanden? Viele in der Entourage eines Kurz und Kickel sind ebenso ahnungslos wie die Opposition und die Medien.
Die Phänomene Trump, Salvini, Orban, Kurz, Erdogan, Kazcynski, Bolsonaro usf sowie die wachsende Zustimmung, die sie und und ihre rechtspopulischen, rechtsnationalistischen und rechtsextremen Gesinnungsgemeinschaften finden, lassen sich rational nicht wirklich erklären. Gesellschaften im Neurasthenie-Fieber bieten den Nährboden, der von Populisten intensiv gedüngt wird.
Gerade in Österreich ist das Floriani-Prinzip stark verankert, die Bitte an den Heiligen Florian, das eigene Haus von Feuer zu verschonen und statt dessen ein anderes Haus anzuzünden. Sebastian Kurz dürfte dieses Prinzip zur Handlungsmaxime erhoben haben. Anstatt sich substantiell mit potentiellen Bedrohungen oder Gefahrenlagen auseinanderzusetzen und tragbare Lösungen zu erarbeiten, versucht er diese auf andere abzuschieben.
Zugefallen ist mir ein Lebensausschnitt, als ich Toni Morrisons Menschenkind aus dem Bücherregal zog und darin blätterte.
Ich hatte mir angewöhnt, auf der hinteren Innenseite des Buchumschlags nicht nur zu notieren, wann ich das Buch gekauft habe, sondern oftmals auch unter welchen Umständen ich auf das Buch aufmerksam wurde. In Menschenkind fand ich folgenden Eintrag:
26.7. 1994
Auf der Rückreise von Hamburg nach Linz saßen mir im Zug gegenüber eine junge Frau, Karoline Vo… aus Halle, und ein kleines schwarzes Kind, vis-a-vis. Sie las ganz vertieft in diesem Buch, was mich veranlasste, es mir zu kaufen.
Das war meine erste Begegnung mit Toni Morrison, die im Jahr zuvor, 1993, den Literaturnobelpreis erhalten hatte.
Beim Gebrauch von Begriffen macht sich zunehmend ein gewisser Schlendrian breit, selbst bei der Verwendung von Fachbegriffen. Dabei geht es nicht um Fragen einer akademischen Kür, sondern bei Begriffen kann es ums Ganze gehen. Am Beispiel des Begriffs „Diagnose” wird anschaulich, dass dieser Schlendrian, dann, wenn beispielsweise ein Arzt eine Vermutung als Diagnose ausgibt, einem Patienten gehörig schaden kann oder wenn eine Krankheit nicht als Krankheit diagnostiziert werden kann, weil diese nicht in international statistischen Klassifikationssystem aufscheint, wie beispielsweise im ICD-10 oder DSM-5.
Aus Sicherheitsgründen schlage ich mich mit einer große Zahl an durchaus längeren Passwörtern herum, kaum eines, das ich für zwei unterschiedliche Zugänge gemeinsam nutze. Natürlich bediene ich mich entsprechender Tools, um diese zu verwalten und es gibt selbstverständlich auch einen Ausdruck. Was aber erstaunlich ist, dass ich manche Passwörter „vergessen” habe, obwohl ich sie häufig eingebe. Meine Finger tippen sie wie automatisch ein. Sie finden im Rhythmus des Tippens mit der gewohnten Tastatur und dem Klang zielsicher viele dieser Passwörter, an die ich mich nicht wirklich, d.h. kognitiv erinnere. Das erstaunt mich immer wieder.
Reaktionäre Trends in vielen demokratischen Gesellschaften breiten sich in einer Geschwindigkeit aus, die man durchaus als viral bezeichnen kann. Nun meinte schon George Steiner über Österreich, dass hier der Neonazismus von einer Virulenz sei Auch in Deutschland sympathisieren laut Studien zwischen 18 und 25 Prozent der Bevölkerung mit rechtsnationalem Gedankengut , bzw. wissen oft gar nicht, dass sie das tun. Daher ist es nicht wirklich verwunderlich, wenn in Österreich und Deutschland, wohl aber auch vergleichbar mit anderen europäischen Ländern, rechtspopulistische und rechtsnationale Parteien in die Regierung gekommen sind und begonnen haben, Gesellschaft und Staat umzubauen - in eine autoritäre Pseudodemokratie, bzw. wie es etwas euphemistisch heißt: illiberale Demokratie.
Hier gilt: Wenn Unrecht zu Recht wird, ist Widerstand gefordert
Willkürlich und rücksichtslos, auch schamlos versuchen der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und der Vizekanzler HC Strache (FPÖ) die Demokratie in Österreich radikal umzubauen, gestützt auf die Gesinnungsgemeinschaften der ÖVP und FPÖ. Sie sind nicht zimperlich und offenbar heiligen die Zwecke wieder die Mittel. Eine fatale Entwicklung.
Beispiele …
Linz, neben Nürnberg, Berlin, München und Hamburg eine der fünf ‚Führerstädte’ und von Hitler mit den Ehrentiteln ‚Gründungsstadt des Großdeutschen Reiches’ und ‚Patenstadt des Führers’ bedacht, weigert sich konsequent, den Opfern des NS Terrors in der Stadt durch sogenannte „Stolpersteine” zu gedenken. Dabei sollten die Stadtpolitiker gerade bei Steinen besonders sensibilisiert sein. In vielen der sogenannten Hitlerbauten, wie beispielsweise bei den Brückenkopfgebäuden und der Nibelungenbrücke in Linz wurde Granit vewendet, der im KZ Mauthausen unter Zwangsarbeit abgebaut wurde. ((#rafetseder 1)) Es ist auch davon auszugehen, dass viele Granitsteine zur Pflasterung der Stadt aus Mauthausen stammen.