Kurz-Sichtigkeit – ein neuer Begriff
Kurz-Sichtigkeit meint nicht nur Kurzsichtigkeit, also Myopia, die Behinderung nur das, was auf kurze Distanz zu erkennen ist, scharf und klar sehen zu können, was weiter entfernt ist, jedoch nur unscharf, wenn überhaupt. Kurz-Sichtigkeit meint darüber hinaus auch noch, dass das, was gesehen wird und wie es wahrgenommen wird, als gültig erachtet wird, ohne einen Anflug selbstkritischer Reflexion.
Nun ist ja allgemein bekannt, dass Anschauung und Wahrnehmung sehr subjektive Prozesse darstellen. Entsprechend liegt die Einsicht nahe, dass sich daraus ebenso subjektive Sichtweisen ableiten.
Der österreichische Bundeskanzler Kurz, der meines Wissens nach über die Matura hinaus keinen weiteren formalen Ausbildungs- oder Bildungsabschluss besitzt, aus bürgerlichem Haus stammend und mit dem selbstbewussten Blick von Lehrern auf die Welt und ihre Phänomene groß geworden ist, seine Karriere mit einem Geilomobil
startete, dieser Sebastian Kurz verfügt über einen doch eher beschränkten Erfahrungshorizont - so man Erfahrung nicht ausschließlich auf polittechnokratische Erfahrung begrenzt. Das schmälert sein politisches Talent nicht. Allerdings wurde Talent, schon manchem Talent zum Verhängnis, vor allem, wenn man sich selbstverliebt darauf ausruht. Weitblick jedenfalls lässt seine Politik vermissen — ganz zu schweigen von Ethik und Moral.
Noch kein Feedback
Formular wird geladen...