Körpergedächtnis und Passwörter
Aus Sicherheitsgründen schlage ich mich mit einer große Zahl an durchaus längeren Passwörtern herum, kaum eines, das ich für zwei unterschiedliche Zugänge gemeinsam nutze. Natürlich bediene ich mich entsprechender Tools, um diese zu verwalten und es gibt selbstverständlich auch einen Ausdruck. Was aber erstaunlich ist, dass ich manche Passwörter „vergessen” habe, obwohl ich sie häufig eingebe. Meine Finger tippen sie wie automatisch ein. Sie finden im Rhythmus des Tippens mit der gewohnten Tastatur und dem Klang zielsicher viele dieser Passwörter, an die ich mich nicht wirklich, d.h. kognitiv erinnere. Das erstaunt mich immer wieder.
Witzig dabei ist, dass ich diese Körpererinnerung offenbar stören kann. Sobald ich anfange, mir den Kopf über eines dieser Passwörter zu zerbrechen, die meine Fingerroutine kennt und sobald ich denke, mich an eines zu erinnern und es bewusst eingebe kann es passieren, dass die Fingerroutine gestört ist. Denn wenn das vermeintlich erinnerte Passwort falsch war, dann scheint das Körpergedächtnis in den Fingern blockiert. Es dauert dann meist einige Minuten bis ich meinen Fingern wieder freien Lauf lassen kann und Zutritt zu Anwendungen bekomme. Ich vertraue meinem Körpergedächtnis, dessen Leistungsfähigkeit mich immer wieder erstaunt. Es ist eine faszinierende Reise in unbekannte Gefilde meines Daseins.
Noch kein Feedback
Formular wird geladen...