Austherapiert.
Nun heißt es warten.
Hoffen in Todesangst
wider alle Gewissheit
an der Schwelle.
Dem Tod
nichts mehr entgegenzusetzen
schutzlos ausgeliefert
seiner Nähe
Tage und Stunden ihm Gegenüber
voller Angst.
Austherapiert.
Nun heißt es warten.
Hoffen in Todesangst
wider alle Gewissheit
an der Schwelle.
Dem Tod
nichts mehr entgegenzusetzen
schutzlos ausgeliefert
seiner Nähe
Tage und Stunden ihm Gegenüber
voller Angst.
Wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen.
Ich habe ein sehr gutes Episodengedächtnis, sehr detailliert. Wenn ich mich beispielsweise an einen Raum erinnere, in dem ich gelebt habe oder wo ich zu tun hatte, dann kann ich mich darin bewegen und nicht selten sind es fast fotographische Bilder, etwas seltener akustische und olfaktorische Eindrücke, die da sehr präzise „aufsteigen”. Manchmal bin ich überrascht, was eine Erinnerung ans Licht bringt, als würde es mir im Moment erst bewusst, als sei etwas an einem anderen Ort in meinem Gedächtnis verborgen gewesen und nun ins Bewusstsein gehoben worden. Das ist sehr anregend, immer bereichernd. Es kommt so immer auch zu Entdeckungen.
Erst in den letzten Jahren, besonders seit einigen Wochen wurde mir klar, dass diese Erinnerungen detaillierte Beschreibungen darstellen. Wenn ich etwas rieche, dann rieche ich das nicht, sondern ich kann den Geruch beschreiben. Wenn ich mich an Geräusche erinnere, dann ist es, als würde ich sie beschreibend erleben. Es fehlt aber immer das Spüren zunächst und dann fehlen die Gefühle, die dadurch ausgelöst wurden. Die Gefühle, die dabei kommen, sind aus der Gegenwart und beziehen sich darauf, was diese Erinnerung bei mir auslöst. Es sind nicht die Gefühle von damals. →
Aus Sicherheitsgründen schlage ich mich mit einer große Zahl an durchaus längeren Passwörtern herum, kaum eines, das ich für zwei unterschiedliche Zugänge gemeinsam nutze. Natürlich bediene ich mich entsprechender Tools, um diese zu verwalten und es gibt selbstverständlich auch einen Ausdruck. Was aber erstaunlich ist, dass ich manche Passwörter „vergessen” habe, obwohl ich sie häufig eingebe. Meine Finger tippen sie wie automatisch ein. Sie finden im Rhythmus des Tippens mit der gewohnten Tastatur und dem Klang zielsicher viele dieser Passwörter, an die ich mich nicht wirklich, d.h. kognitiv erinnere. Das erstaunt mich immer wieder.
Das Amtsgeheimnis gehört zu Österreich, wie der wirkliche Hofrat. Es ist für gelernte Österreicher unverzichtbar, vor allem für jene, die dadurch geschützt werden.
Die Abschaffung des Amtsgeheimnisses, das im Verfassungsrang steht und die Einführung eines Informationsfreiheitsgesetzes schmeckt daher nicht allen. Der Gemeindebund stemmt sich vehement dagegen. Man gewinnt den Eindruck, dass sich Gemeindehäuptlinge bei bislang undurchschaubaren Geschäftigkeiten, zB. bei Umwidmungen, Baubewilligungen, Beteiligungen, Förderungen etc. pp. durch die Abschaffung des Amtsgeheimnisses in ihrem Treiben gestört fühlen. Es geht um den Schutz sensibler Daten, wohl auch solcher, die in einigen Fällen womöglich Staatsanwaltschaften interessieren könnten. Der Gemeindebund argumentiert in einer Stellungnahme gegenüber dem ORF, dass es in der Vergangenheit zu sehr fraglichen und aufwändigen Informationsersuchen von Bürgern mit „verdichtetem Rechtsempfinden” gekommen sei.
im Gemeindebund tut man das Einstehen für Rechtsstaatlichkeit und Transparenz offenbar als „verdichtetes Rechtsempfinden” ab. Es stellt sich die Frage, wie das Rechtsempfinden diverser Funktionäre des Gemeindebunds und wohl vieler Bürgermeister unter solchem Vorzeichen zu bezeichnen wäre. Die Stellungnahmen jedenfalls zeigt, wie notwendig es ist, durch ein effektiv ausgestaltetes Informationsfreiheitsgesetz die sauren Wiesen trocken zu legen – ganz im Sinne des verstorbenen Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger.
Die Musik von Astor Piazzola begleitet mich seit meinen Studienzeiten Anfang der Achtziger Jahre. Als ich kürzlich „Los Pajaros Perdidos” hörte, eine Aufnahme von Milva und Piazzola, schon nach den ersten Takten, spülte mich dies in eine intensive Körpererinnerung. Das Gefühl, in einem Bett mit Satinbezügen zu liegen, das Spüren, wie die rauhen Fersen auf Satin fast ein wenig kratzen. Da hatte ich erstmals und viel und vor allem begeistert Astor Piazzola gehört. Das Hören des Liedes, speziell dieses Liedes, hat diese Körpererinnerung wach gerufen.
Es fällt mir auf, dass ich beim Tippen in die Tastatur auffallend häufig charakteristische Tippfehler mache. So tippe ich, wenn ich schnell schreibe, häufiger „Pfelgeheim” statt „Pflegeheim”. Bei genauerem Hinsehen zeigte sich, dass das auch mit anderen Worten passiert, allerdings, wie sich bei sehr genauer Beobachtung zeigte, immer dann, wenn in der Zeichenabfolge der Ringfinger der rechten Hand mit dem Mittelfinger der linken Hand konkurriert. Offenbar dauert die Übertragung des Signals und die Umsetzung für ein „l” um Millisekunden länger als neuronal erwartet und so kommt der neuronale Impuls für das „e” dem „l” zuvor.