Frosch und Skorpion
Sie kennen die Geschichte des Frosches, den ein Skorpion bat, ihn auf seinem Rücken ans andere Ufer eines Flusses zu bringen? Sie erinnern sich, dass der Frosch meinte: Ich bin doch nicht lebensmüde. Wenn wir dann auf dem Wasser sind und du mich stichst, dann muss ich sterben
. Nachvollziehbar. Aber der Skorpion hatte darauf erwidert: Wenn ich Dich stechen würde, dann gingen wir beide unter und wir beide müssten sterben
. Diese Logik überzeugte den Frosch und leuchtet auch uns ein. So ließ es der Frosch zu, dass der Skorpion auf seinen Rücken stieg. Der Frosch war aber kaum einige Meter weit geschwommen, spürte er einen stechenden Schmerz. Jetzt hast du mich doch gestochen. Nun müssen wir beide sterben!
Darauf der Skorpion: Tut mir leid, aber ich bin ein Skorpion und kann nun mal nicht anders. Es liegt in meiner Natur. Skorpione stechen eben.
Wir sollten uns von der naiven Vorstellung verabschieden, dass Menschen rational und logisch handeln, dass sie nichts tun, was ihnen am Ende selbst schadet. Es gibt Menschen und Interessensgruppen, Politiker und Parteien, die an der Destabilisierung unserer Demokratie und unseres Rechtssystems interessiert sind, die davon profitieren und die keinen Gedanken darauf verschwenden, dass sie selbst von den Folgen betroffen sein werden. Konzerne halten an einer Unternehmenspolitik, Politiker an einer Politik und Wähler an Parteien fest, die die ökologischen Grundlagen unseres Lebens auf der Erde und unsere demokratische und soziale Gesellschaft zerstören. Es ist aber dieselbe Erde, auf der sie, ihre Kinder und Kindeskinder leben, in den gesellschaftlichen Bezügen von gelingendem und verantwortetem Miteinander. Sie tun es trotzdem.
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