Kosmologien im Widerstreit
Erstaunt lese und höre ich wieder öfter von Kosmologien, erlebe, dass in Diskussionen das Denken in Vorstellungen von Religionen und Weltanschauungen durch ein Denken in Kosmologien zumindest ergänzt wird, teilweise infrage gestellt wird — und das durchaus nachvollziehbar.
Als ich Ende der Siebzigerjahre begann Theologie zu studieren, gab es noch das Lehrfach Kosmologie. Im selben Hochschulgebäude und in denselben Hörsälen wurde auch Pharmazie bis zum Vordiplom gelehrt. Es gab offenbar an diesem Ort eine Nähe von Theologie und Naturwissenschaften, denn sowohl die Pharmazeuten als auch die Theologen hatten die Kosmologie Vorlesungen im Studienplan. Mit der Emeritierung des Professors für Kosmologie und der Absiedlung des Pharmaziestudiums verschwand Anfang der Achtzigerjahre leider auch das Fach.
Ich halte es heute für überfällig, dass wir den engen Horizont unserer anthropozentrischen Weltbilder und der sie befördernden vor allem monotheistischen Religionen wieder weiten, die Fenster aufreißen und auf größere Zusammenhänge richten, kosmologisch denken lernen.
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