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George Steiner über Österreich

31. Dez 2017/cal / 31. Aug 2020

George Steiner zählt zu den von mir sehr geschätzten und immer wieder gelesenen Autoren. Heute las ich das Gespräch nach, das Iris Radisch mit ihm führte und das sie in ihrem Buch Die letzten Dinge. Lebensendgespräche 2015, also doch schon wieder vor einigen Jahren, veröffentlicht hatte.

Dort las ich, auf die Bemerkung von Iris Radisch, dass Steiners Vater weitsichtig war, als er bereits 1924 aus Österreich emigrierte, folgendes:

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Tourismus Echo

7. Aug 2018/cal / 10. Aug 2018

Zell am See ist ein begehrter Urlaubsort, vor allem für arabische Gäste, häufig wahabitischen Glaubens, also vornehmlich aus Saudi Arabien. Im Land beklagt man sich, dass verschleierten Frauen mit Vermummungsverbot, Abmahnungen und Strafen nicht beizukommen ist - wie auch, sind die Strafen für diese Klientel doch eher vernachlässigbar.

Viele regen sich darüber auf, dass diese Gäste die Landessitten mißachten. Nun; ich erinnere mich noch an Klagen vieler Italiener in den 50er und 60er Jahre, vieler Griechen der 60er und 70er Jahre und Menschen aus vielen anderen Urlaubsdestinationen bis heute, dass sich die Touristen weniger wie Gäste benähmen, sondern vielmehr wie Invasoren aufträten, auf Sitten und Kultur des Gastlandes keinerlei Rücksicht nähmen. Da liefen Rucksacktourisen nackt durch Dörfer und freuten sich, wenn sie so die Dörfler provozieren konnten. Kirchengemeinden sahen sich mit halb nackten Touristen konfrontiert, die nicht einsehen wollten, dass Bikini und Badehose unangemessen sind. Österreicher und Deutsche waren dabei ebenso rücksichtslos wie Niederländer, Belgier, Engländer und viele andere. Und nun regen sich Österreicher auf, wenn Gäste ihre Lebensart mitbringen. Dabei, das ist doch festzuhalten, sind verschleierte Frauen sicherlich weniger anstößig, als adipöse, häufig angesoffene Halbnackerte. Für wen halten wir uns eigentlich?

 

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Das Gesetz der Serie — nicht nachgewiesen, aber auffällig

5. Dez 2017/cal / 10. Aug 2018

Auch wenn dieses ominöse „Gesetz der Serie” wissenschaftlich nicht bewiesen werden kann, verblüfft doch die Häufigkeit, in der es in Erscheinung tritt. Im Haushalt ist, soweit ich mich erinnere, nie ein Gerät allein ausgefallen, zumeist sind es wirklich diese magischen drei. Zuletzt fing es mit der Therme an, dann war der Geschirrspüler kaputt und schließlich streikte der Computer.

Gefürchtet ist die Dreierserie bei Todesfällen. Und auch da konnte ich das Phänomen über die letzten gut 30 Jahre beobachten. Starb jemand in der Straße, so kamen im Verlauf längstens eines halben Jahres zwei weitere Todesfälle in der Nähe dazu. Bei älteren und kranken Menschen in der Nachbarschaft führt das zu Stress, wenn jemand in der Nähe gestorben ist und der legt sich erst wieder, nachdem ein dritter Todesfall bekannt geworden ist.

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Österreichs Business Angels

24. Aug 2018/cal / 28. Aug 2018

Einige Business Angels beklagen, dass der Staat zu wenig für Startups tue. Gemeint ist natürlich, dass er zu wenig finanzielle Mittel (natürlich: Fördermittel) bereitstellt. Österreichische Business Angels sind eben doch sehr österreichisch.

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Gas – Menschenversuche in der Autoindustrie

2. Feb 2018/cal / 10. Aug 2018

Dass Dummheit kein Privileg formal unzureichend Ausgebildeter ist, zeigen die Berichte über Versuche mit Affen und Menschen, sie Gas auszusetzen. Es war zwar nicht Zyklon B, sondern Stickstoffdioxid, aber immerhin hätten, gerade bei deutschen Autobauern, sämtliche Alarmglocken schrillen müssen, bei der Kombination von Gas und Menschen, bei Versuchsreihen an Menschen.

Historisch unzureichend gebildet, ethisch unsensibel bis unterbelichtet und moralisch verwahrlost - anders kann man das nicht nennen. Das trifft nicht nur auf die Verantwortlichen der Autoproduzenten zu, die sich dazu verstiegen haben, sondern auch auf die Mitglieder der Ethikkommission, die dem Vernehmen nach mit den Versuchen befasst waren und diese genehmigten. Dass Ethik nicht nur in fachwissenschaftlichen Kategorien, sondern u.a. auch in geschichtlichen Dimensionen verstanden werden muss, scheint den Mitgliedern nicht bewusst zu sein. Sie sollten allesamt zumindest suspendiert, wenn nicht gar abberufen werden.

Die Gedankenlosigkeit ist unfassbar.

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Mit Friedman und Rand infizierte Gegenwart

22. Okt 2018/cal / 7. Jul 2019

Nach Jonathan Taplin haben zwei Sichtweisen aus den 50er Jahren sich prägend auf die Gegenwart ausgewirkt:

  •   Die soziale Verantwortung von Unternehmen besteht einzig darin, den Gewinn zu steigern (Milton Friedman)
  •   Das persönliche Glück zu mehren ist der einzige Lebenssinn (Ann Rand)

Ein ebenso zutreffender wie erschütternder Befund.

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Wer? Der? Na, wen wunderts?

5. Jun 2018/cal / 10. Aug 2018

In einem äußerst anregenden und gut geschriebenen Beitrag in der NYT wird jemand beschrieben, der leidenschaftlich, obsessiv einer Frage nachgeht, nicht aufhört zu recherchieren und damit einige Kreise stört. Ein sehr erhellendes Psychogramm zeichnet N.R. Kleinfield. Er schildert in seinem Beitrag Never Solved, a College Dorm Fire Has Become One Man’s Obsession die Geschichte eines ‚privaten Ermittlers’ auf den Spuren eines Brandanschlags an der Cornell University, dem neun Menschen zum Opfer fielen. Über Jahrzehnte ist er, der dem Brandanschlag selbst entkommen ist, dem ungelösten Fall auf der Spur geblieben und seine Nachforschungen haben Institutionen und Polizei genervt. Keiner wollte Aufmerksamkeit für ein nicht wirklich intensiv untersuchtes Verbrechen.  Lesenswert.  

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Ein Satz, tief in meinem Herzen bewahrt

5. Jul 2018/cal / 10. Aug 2018

Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände.

 

Gaudium et Spes, 1965

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Landeier und Pomeranzen vernudeln Reste von Urbanität

11. Aug 2017/Dr. Conrad Lienhardt / 10. Aug 2018

Die rasante Landflucht verdrängt Urbanität aus Städten, die zunehmend verdörfeln und provinzielles Leben zeigen. Landeier und Pomeranzen wollen in einer Stadt leben ohne die ländlichen Weltvorstellungen aufzugeben. Hier unterscheiden sich Österreicher*innen nicht von Flüchtlingen und Migrant*inen.

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Die ehemalige Führerstadt Linz stolpert über Steine

6. Nov 2018/cal / 7. Nov 2018

Linz, neben Nürnberg, Berlin, München und Hamburg eine der fünf ‚Führerstädte’ und von Hitler mit den Ehrentiteln ‚Gründungsstadt des Großdeutschen Reiches’ und ‚Patenstadt des Führers’ bedacht, weigert sich konsequent, den Opfern des NS Terrors in der Stadt durch sogenannte „Stolpersteine” zu gedenken. Dabei sollten die Stadtpolitiker gerade bei Steinen besonders sensibilisiert sein. In vielen der sogenannten Hitlerbauten, wie beispielsweise bei den Brückenkopfgebäuden und der Nibelungenbrücke in Linz wurde Granit vewendet, der im KZ Mauthausen unter Zwangsarbeit abgebaut wurde. 1 Es ist auch davon auszugehen, dass viele Granitsteine zur Pflasterung der Stadt aus Mauthausen stammen.

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Gier nach Macht?

14. Apr 2017/cal / 28. Okt 2020

„Was erzeugt im Menschen eine unersättliche Gier nach Macht? Ist es die Stärke seiner Lebenskraft — oder ist es eine grundsätzliche Schwäche und Unfähigkeit, das Leben spontan und liebevoll zu erleben?”

Erich Fromm, Die Furcht vor der Freiheit, 11

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Eschatologischer Vorbehalt und totalitäre Herrschaft

23. Jan 2019/cal / 23. Jan 2019

Aus der Erinnerung dieses eschatologischen Vorbehaltes kann und muss die Kirche ihre kritische Kraft beziehen gegenüber allen totalitären Systemen von Herrschaft und gegenüber allen Ideologien einer linearen, eindimensionalen Emanzipation. Wo sich nämlich die Geschichte der Freiheit ohne die Erinnerung dieses eschatologischen Vorbehaltes vollzieht, scheint sie immer wieder dem Zwang zu verfallen, ein innerweltliches Subjekt für die Gesamtgeschichte der Freiheit einzusetzen, das potentiell zur totalitären Herrschaft von Menschen über Menschen drängt.

 

Metz, Johann Baptist (1971), 89.

 

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Manresa

15. Aug 2018/cal / 19. Dez 2018

Der Weg dorthin führte den Fluss entlang. In Andacht versunken, ging er so dahin und setzte sich eine kleine Weile nieder mit dem Blick auf den Fluss, der tief unten dahinfloß. Wie er nun so dasaß, begannen die Augen seines Verstandes sich ihm zu eröffnen. Nicht als ob er irgendeine Erscheinung gesehen hätte, sondern es wurde ihm das Verständnis und die Erkenntnis vieler Dinge über das geistliche Leben sowohl wie auch über die Wahrheiten des Glaubens und über das menschlich Wissen geschenkt. Dies war von einer so großen Erleuchtung begleitet, dass ihm alles in neuem Licht erschien. Und das, was er damals erkannte, lässt sich nicht in Einzelheiten darstellen,  obgleich es deren sehr viele waren. Nur dass er eine große Klarheit in seinem Verstand empfing.

 

Ignatius von Loyola, Der Bericht eines Pilgers, 1955, 65.

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Publikum wider Willen

20. Mai 2017/cal / 10. Aug 2018

Das Publikum ist scheu - passt die Qualität einer künstlerischen Darbietung nicht, so wird es schnell flüchtig. Viele Dilettanten haben damit große Probleme.

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Eine Gedankeninfektion

1. Jun 2018/cal / 10. Aug 2018

Auf Caesare Pavese bin ich über Leone Ginzburg gestoßen. Leone Ginzburg,  Vater des renommierten, aber hierzulande weniger bekannten Kunsthistorikers Carlo Ginzburg, war ein vehementer Gegner des Faschismus. Zusammen mit Giulio Einaudi hatte er den Einaudi Verlag gegründet, einen der wohl angesehensten Verlage Italiens. Leone Ginzburg war seit der gemeinsamen Turiner Gymnasialzeit mit Caesare Pavese eng befreundet. Ein spannendes, faszinierendes Beziehungsgeflecht von Intellektuellen am Anfang des 20. Jahrhunderts in Italien, zudem auch Carlo Levi gehörte.

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Hartherzigkeit und Menschenverachtung

16. Jul 2018/cal / 10. Aug 2018

Eigentlich kommt der Begriff „Hartherzigkeit” im Sprachgebrauch kaum mehr vor. Das, was er bezeichnet, ist dennoch allgegenwärtig, besonders auffällig in rechtsnationaler Gesinnungspolitik mancher Regierungen, beispielsweise der ÖVP-FPÖ III Regierungspolitik, der Politik eines Orban in Ungarn oder eines Salvini in Italien. Ohne ein gewisses Maß an Menschenverachtung ist Hartherzigkeit wohl kaum zu erklären.

Es wäre vor noch gar nicht so langer Zeit undenkbar gewesen, dass sich Mitgliedstaaten der EU so unbeeindruckt von Flüchtlingskonvention und Menschenrechten zeigen und stur an einem rücksichtslosen, feindseligen und hartherzig-menschenverachtenden Kurs gegenüber Flüchtlingen und Migranten festhalten, diesen sogar mit zynischen Argumenten voran treiben. Dabei sind sie in der Wortwahl zwar erfinderisch (siehe Anlandezentren). Letztlich schrecken sie aber auch vor Diktionen nicht zurück, die man überwunden glaubte. Sie bedienen Ressentiments, unternehmen aber nichts, was nachhaltig die Ursachen bearbeiten könnte, weil sie diejenigen, die an Krieg, Ausbeutung und Umweltverschmutzung verdienen, fürchten und diesen gegenüber kaum aus dem Kotau herauskommen.

In Österreich hat sich Sebastian Kurz, gestützt von der ÖVP und getragen von der FPÖ, zum Sprecher und Treiber einer rechtspopulistisch, rechtsnationalen Gesinnungspolitik gemacht.

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Zynische Feststellung

24. Jul 2018/cal / 10. Aug 2018

Ehrenhafte Menschen sterben für ihr Land,
damit Pragmatiker es führen können.

 

Shooter 3, 5

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Ein Erbe der DDR: Gewalttätige Ausländerfeindlichkeit

6. Sep 2018/cal / 6. Sep 2018

In der DDR gab es seit 1975 fast 40 rassistische Übergriffe auf Wohnheime von Vertragsarbeitern aus Kuba, Vietnam und Angola, im Westen dagegen bis 1992 keinen einzigen.

 

Uwer, Helmut (2018): Wir sind mehr. In: SN vom 5. 9., S. 4

 

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Synchronizität oder nur Zufall?

28. Mai 2019/cal / 28. Mai 2019

Gestern hatte ich mir „Von der Utopie zur Dystopie” von Agnes Heller besorgt und gleich begonnen, mir einen ersten Ein- und Überblick über das Buch zu verschaffen. Dabei las ich Hellers Hinweise zu dystopischer Literatur und stellte fest, dass ich fast alles schon gelesen hatte, manches, wie Fahrenheit 451 von Ray Bradbury allerdings schon vor Jahrzehnten. Mehr als daran, dass ich das Buch gelesen hatte, konnte ich mich aber nicht erinnern.

Ich staunte nicht schlecht, als ich am Abend in der Cafeteria Altmann an der Kunstuni Linz am leeren Nebentisch gegenüber ein kleines Taschenbuch liegen sah. Bei genauem Hinsehen erkannte ich, dass es sich um Bradburys Fahrenheit 451 handelte. Schon seltsam. Die Betreiber des Cafe Altmann haben auf jeden Tisch alte Taschenbücher aufgelegt und die Menükarte wie ein Lesezeichen hineingelegt.

Dergleichen passiert mir relativ häufig. Dass das nicht bloßer Zufall ist, sondern etwas mit Synchronizität zu tun haben könnte, frage ich mich, seit ich Carl Gustav Jungs ‚Synchronizität, Akausalität und Okkultismus” gelesen habe.

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Journal – Auf der Suche nach einem Schreibstil

29. Apr 2020/cal / 29. Apr 2020

Verstreut liegen Notizen, Zeitungsausschnitte am Schreibtisch, Links zu interessanten Webseiten werden auf Twitter gesichert, manches in meiner Literaturdatenbank. Nun habe ich mich doch dazu entschlossen, ein „Journal zu Zeiten von COVID-19” zu beginnen, nicht als eigenes Blog, sondern als Blogpost mit fortlaufenden, umgekehrt chronologisch gereihten Einträgen.

Schon beim ersten Eintrag war ich mit dem Schreibstil unzufrieden. Es war derselbe Stil, in welchem ich meine Blogpost üblicherweise verfasse. Einziger Unterschied: Die Einträge sind kürzer. Aber gerade ein Journal braucht einen meiner Meinung nach einen eigenen Stil. Daher nenne ich es auch „Journal” und nicht „Tagebuch”, wobei der Unterschied für mich eher ein gefühlter ist, einer von „Stimmigkeit”.

Kürzer, knapper, zwar nicht gerade als Rap. Es sollte sein wie Milchpulver oder Kaffeepulver, konzentriert und sich beim Lesen entfalten, wie die Pulver beim Aufgießen.

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Erkläuterungen

6. Jun 2019/cal / 6. Jun 2019

In einer E-Mail schrieb ich zunächst „Erklärungen”, um einen Sachverhalt zu kommentieren. Beim Durchlesen hatte dieses „Erklärungen” einen unangenehmen Beigeschmack, als müsste ich jemanden etwas erklären. Ich entschied mich, stattdessen „Erläuterungen” zu schreiben, was eher zu entsprechen schien. Ich schickte die E-Mail ab. Da ich mir selbst in BCC immer Kopien meiner E-Mails zuschicke, fiel mir auf, dass ich weder „Erklärungen” noch „Erläuterungen” geschrieben hatte, sondern „Erkläuterungen”. Und ich muss sagen, dass mir diese Verballhornung ausnehmend gut gefällt. Ich habe sie in meinen (privaten) Wortschatz übernommen. Manchmal findet das Unterbewusstsein sehr kreative und überraschende Kompromisse.

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Ein unruhiges Herz

22. Aug 2017/cal / 10. Aug 2018

Es gibt so vieles, was einen aufgeweckten Verstand beschäftigt und nicht weniges, das sein Herz in Aufregung bringt. Üblicherweise wird dieses Lebensgefühl der Pubertät und Adoleszenz zugeordnet. Dann sollten die jungen Erwachsenen gelernt haben, sich auf bestimmte Ziele, Lebensziele zu konzentrieren und eingesehen haben, dass davon Erfolg abhängt. Wer sich verzettelt werde es nicht weit bringen. — Danach wären allerdings sogenannte Universalgelehrte wie Goethe oder Humboldt verzettelte Zeitgenossen geblieben, denen die Konzentration ihrer Kräfte auf bestimmte Ziele fehlte, um wirklich erfolgreich sein zu können. Wie man sich doch irren kann.

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Politische Geisterfahrer

25. Jun 2018/cal / 22. Dez 2018

Über viele Jahre, Jahrzehnte dachte man, war man überzeugt, dass unsere Gesellschaften nicht mehr hinter die Demokratie zurückfallen könnten, dass nationalsozialistisches, faschistisches und menschenverachtendes Gedankengut über kleine Gruppen ewig Gestriger nicht mehr hinauskommen, gar wieder gesellschaftsfähig werden könnte. Ich war davon überzeugt, wenngleich ich heute nicht so recht weiß, 0b diese Überzeugung wirklich eine Überzeugung war oder Selbstberuhigung, wie das Pfeifen im dunklen Wald.  …

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Surme und Dödel

27. Jul 2018/cal / 10. Aug 2018

Surme und Dödel haben Hochkonjunktur. Wie Champignons entwickelten sie sich im Dunkeln und gedeihen am besten gedüngt mit Mist - Facebook beispielsweise. Nun strecken sie überall ihre Köpfe heraus, stänkern, rüpeln und verzapfen Unsinn. Es ist ja nicht so, dass sie immer wissen was sie tun, von den Folgen ihres Tuns ganz zu schweigen. Es ist mehr ein wenig intelligentes Raunen, Anrempeln. Letztlich verzehren sie sich nach Aufmerksamkeit, und sei es die, welche man Menschen mit schlechten Manieren entgegenbringt, um ihnen ja nur rechtzeitig ausweichen zu können. Sie verwechseln das mit Macht.

 

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Zeit ist ein relatives Gut

24. Okt 2019/cal / 16. Okt 2020

Nur für kurz lege ich Bücher aus der Hand.
Wenn ich sie wieder zur Hand nehme sind oft Jahre vergangen.

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Big Data und das Missverständnis

29. Jan 2019/cal / 7. Jul 2019

Nicht die Sinnesdaten, sondern unser eigener Verstand – die Organisation und Konstitution unseres geistigen Assimilierungssystems – ist verantwortlich für unsere naturwissenschaftlichen Theorien.

Popper, Karl - Kant: Der Phiolosph der Aufklärung. In: Offene Gesellschaft und ihre Feinde (1975), 21

Verhält es sich bei Big Data nicht ähnlich? Wer glaubt, dass Big Data mehr als nur Daten wären phantasiert. Um Big Data fruchtbar zu machen braucht es Verstand und der ist künstlich nicht kompensierbar, bestenfalls in Science Fiction.

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Journalisten im Sog von Propaganda

29. Mai 2019/cal / 30. Mai 2019

Im Ö1 Morgenjournal des ORF fragte ein Journalist den kürzlich per Misstrauensvotum entlassenen Bundeskanzler Sebastian Kurz mit Blick auf die erneuten Kosten eines Wahlkampfes knapp zwei Jahre nach der letzten Wahl: Der Souverän, der Steuerzahler, der wählt jetzt nach zwei Jahren schon wieder und das kostet wieder Steuermillionen.

Ich bin entsetzt, nicht nur über das schwerwiegende Defizit an Allgemeinbildung, sondern dass dieser Journalist offenbar unreflektiert einer Propaganda der gescheiterten Schwarz-Blauen Bundesregierung folgt, die sogenannte „Leistungsträger” (und damit Steuerzahler) quasi als Souverän hofierte.

Merksatz: Der Souverän der Republik Österreich ist immer noch das Volk. 

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Die Reihen dicht geschlossen

7. Nov 2018/cal / 16. Nov 2018

Sebastian Kurz, wegen seiner Hinterhofpolitik auch Nimby Kurz gescholten, wächst sich zunehmend zu einem ähnlich großen Risiko für die Österreichische Demokratie aus wie bislang die rechtsextreme FPÖ unter HC Strache, Juniorpartner in der Koalition Schwarz-Blau III.

Österreich orientiert sich offenbar nicht mehr an westlichen Ethikstandards, sondern schwenkt ein auf den Kurs postkommunistischer, illiberaler Demokratien, wie den Visegrád-Staaten Polen, Slowakei, Tschechien und allen voran Ungarn unter Victor Orban. Dazu kommen noch Slowenien, Kroatien und Serbien. Allesamt Staaten mit mehr oder weniger, teils immenser Korruption und verstrickt in ein Amalgam von organisierter Kriminalität und Politik. Alle diese Staaten haben kaum eine demokratische Tradition ausprägen können.

Nun fragt sich, was Österreich unter der Regierung von Bundeskanzler Nimby Kurz mit diesen Ländern verbindet. Sicherlich nicht die Vision einer solidarischen, demokratischen, liberalen und an Werten wie den Menschenrechten orientierten Europäischen Union.

 

 

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Widerworte gegen Rechtsextremismus - Martin Schulz

17. Sep 2018/cal / 22. Okt 2018

Die Reduzierung komplexer politischer Sachverhalte auf ein einziges Thema,
in der Regel bezogen auf eine Minderheit im Land,
ist ein tradiertes Mittel des Faschismus.
Das haben wir heute erneut vorgeführt bekommen.
Die Migranten sind an allem schuld.
Eine ähnliche Diktion hat es in diesem Haus schon einmal gegeben,
und ich finde, es ist Zeit, dass die Demokraten in diesem Lande
sich gegen die Art der rhetorischen Aufrüstung wehren,
die am Ende zu einer Enthemmung führt,
deren Resultat Gewalttaten auf den Straßen ist.

 

Martin Schulz im Deutschen Bundestag, Reichstagsgebäude, Berlin, 2018
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Wegen Dauerstreits abgewählt: Groko Deutschland, österreichisches Déja-vu

31. Okt 2018/cal / 30. Okt 2018

Ähnlich wie die GroKo in Deutschland war die Große Koalition von SPÖ und ÖVP in Österreich zerstritten. Heftiger und untergriffiger als selbst die Opposition dies tat, bekämpften sich die Regierungsparteien, ließen kein gutes Haar aneinander und diskreditierten sich gegenseitig in aller Öffentlichkeit, zu jeder sich bietenden Gelegenheit – aus Parteiräson, nicht zum Wohl des Landes und seiner Bevölkerung. Getrieben wurde das zusätzlich von Karriereambitionen eines Außenministers Kurz, der selbst innerhalb der eigenen Partei gegen seinen Parteiobmann intrigierte und – man kann es kaum anders nennen – die gemeinsame Regierungsarbeit sabotierte. Da nutzten Kurz und sein Team regelrecht Guerillastrategien, um persönliche Ambitionen und Interessen gegenüber der eigenen Partei und die gemeinsame Regierung durchzusetzen, um sich selbst bei vorgezogenen Wahlen handstreichartig an die Macht zu bringen.

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Revolutionäre Botschaften der Tarahumaras

6. Sep 2018/cal / 7. Jul 2019

Von irgendeinem Wandertrieb gepackt, kommen die Tarahumara-Indianer manchmal in die Städte, um zu sehen, sagen sie, wie die Menschen sind, die sich getäuscht haben. In den Städten leben, heißt für sie: sich täuschen.

Artaud, Antonin (o.J.): Die Tarahumaras. Revolutionäre Botschaften, S. 80
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Trauma und Gegenwart

13. Okt 2020/cal / 13. Okt 2020

Traumatischer Stress ist eine Krankheit, die Menschen unfähig macht, in der Gegenwart völlig lebendig zu sein.

Pierre Janet, 1889 nach Bessel van der Kolk (2015), Verkörperter Schrecken, 370
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Gerüche und Düfte bleiben flüchtig

12. Jun 2017/Lienhardt / 28. Jun 2019

Geräusche, Musik und das Sprechen von Menschen kann man aufzeichnen und speichern. Eindrücke lassen sich fotografieren und speichern. Gerüche und Düfte bleiben flüchtig. Man kann sie zwar rekonstruieren, bzw. synthetisieren aber nur in sehr eingeschränktem Umfang. Die Gerüche beim Bummeln durch den Wiener Naschmarkt oder aber auch den Industriegestank mitten in der Nacht kann man nicht speichern und nicht wieder abrufen.

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Kurz-Sichtigkeit – ein neuer Begriff

11. Jul 2018/cal / 10. Aug 2018

Kurz-Sichtigkeit meint nicht nur Kurzsichtigkeit, also Myopia, die Behinderung nur das, was auf kurze Distanz zu erkennen ist, scharf und klar sehen zu können, was weiter entfernt ist, jedoch nur unscharf, wenn überhaupt. Kurz-Sichtigkeit meint darüber hinaus auch noch, dass das, was gesehen wird und wie es wahrgenommen wird, als gültig erachtet wird, ohne einen Anflug selbstkritischer Reflexion.

Nun ist ja allgemein bekannt, dass Anschauung und Wahrnehmung sehr subjektive Prozesse darstellen. Entsprechend liegt die Einsicht nahe, dass sich daraus ebenso subjektive Sichtweisen ableiten.

Der österreichische Bundeskanzler Kurz, der meines Wissens nach über die Matura hinaus keinen weiteren formalen Ausbildungs- oder Bildungsabschluss besitzt, aus bürgerlichem Haus stammend und mit dem selbstbewussten Blick von Lehrern auf die Welt und ihre Phänomene groß geworden ist, seine Karriere mit einem Geilomobil  startete, dieser Sebastian Kurz verfügt über einen doch eher beschränkten Erfahrungshorizont - so man Erfahrung nicht ausschließlich auf polittechnokratische Erfahrung begrenzt. Das schmälert sein politisches Talent nicht. Allerdings wurde Talent, schon manchem Talent zum Verhängnis, vor allem, wenn man sich selbstverliebt darauf ausruht. Weitblick jedenfalls lässt seine Politik vermissen — ganz zu schweigen von Ethik und Moral.

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Argumente gegen Demokratie

11. Sep 2018/cal / 19. Dez 2018

Churchill meinte noch:

Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler.

Ich denke, dass kurze Gespräche mit vielen gewählten Volksvertretern, Abgeordneten bis hin zu Ministern, Kanzlern und Ministerpräsidenten noch erschütternder sein können. Es gibt Anzeichen dafür, dass in erschreckend zunehmendem Maß eine populistische Negativauslese ‚Dödel’ in politische Verantwortung spült.

 

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Backdoor in Gottes Schöpfung

27. Nov 2019/cal / 27. Nov 2019

Entropie ist das Selbstzerstörungsprogramm,
das Gott ähnlich einer geplanten Obsoleszenz
mit seiner Schöpfung verknüpfte.
Größter Treiber der Entropie ist der Mensch.

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Die Züchtigung

14. Jul 2018/cal / 10. Aug 2018

Vor vielen Jahren angelesen und weggelegt, habe ich dieser Tage „Die Züchtigung” von Anna Mitgutsch wieder zur Hand genommen und diesmal gelesen. Es kostete mich Überwindung das Buch nicht erneut nach den ersten Seiten wieder ins Bücherregal zu stellen. Es ist ein beeindruckendes Buch, zweifelsohne. Aber die Geschichte, die darin erzählt wird, zeichnet eine so brutale Realität (wohl mehr als literarische Fiktion) in einer klaren, eindringlichen Sprache, dass es schwer fällt als Leser die erforderliche Distanz zu wahren und nicht in Betroffenheit zu versinken. Etwas pathetisch ausgedrückt: Ein erschütternder Roman.

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Alter im Generalverdacht digitaler Ignoranz

20. Nov 2019/cal / 24. Apr 2020

Es ist auffällig, dass Kritik an bestimmten Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung sehr schnell in Verdacht gerät, innovationsfeindlich zu sein. Wird die Kritik von jemandem geäußert, der nicht zu den Digital Natives zu zählen ist, dann glaubt man ein „Aha” zu hören, ein „Na, dann wundert es nicht” — unbeschadet dessen, dass manch Digital Resident deutlich involvierter in Digitalisierung ist und nicht selten über mehr Kompetenz verfügt, als viele Digital Natives, deren Kompetenz sich sehr häufig in Anwenderkompetenz erschöpft.

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Wie sich der kleine Maxi Demokratie vorstellt

26. Sep 2018/cal / 26. Sep 2018

Kinder schütteln ein Spielzeug, wenn es nicht so funktioniert, wie sie es sich vorstellen. Sie werfen es auch mal auf den Boden, seltener an die Wand. Andere schlagen mit dem Hammer darauf herum. Sie alle verzweifeln früher oder später und geraten nicht selten in Wut, weil diese Herangehensweise üblicherweise nicht zum gewünschten Ziel führt.

Der Innenminister Österreichs, Herbert Kickl, scheint die österreichische Gesellschaft nach vergleichbarem Muster zu bearbeiten, immer dann, wenn sich seine Vorhaben und das, was offenbar in seinem Kopf vor sich geht, nicht widerspruchslos umsetzen lassen. Er hat, das zumindest belegen seine Aktivitäten und Äußerungen, offenbar noch nicht verstanden, was eine Demokratie ist und wie Demokratie funktioniert.

Es stellt sich daher die Frage, wie tragbar Herbert Kickl als Innenminister ist, wie tragbar Innenminister mit solcher Gesinnung sind.

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Österreich ist nicht Schweden – COVID 19

18. Apr 2020/cal / 21. Apr 2020

Die Diskussion, ob für Österreich zur Bekämpfung von Sars-CoV-2 das schwedischen Modell nicht wirksamer gewesen wäre, gerade angesichts der hohen wirtschaftlichen Folgekosten des Shutdown in Österreich, erübrigt sich: Es hätte in Österreich nicht funktioniert.

In Schweden hat die Regierung Empfehlungen ausgesprochen und sich darauf  verlassen, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung mündig und verantwortungsbewusst mit diesen Empfehlungen umgeht. Es brauchte keine Verordnungen, keine Strafandrohungen, Anzeigen und Ordnungsstrafmandate. Dort wo es geboten war, wurde staatlich gehandelt, z.B. beim Schutz von Alten- und Pflegeheimen. Schulen und Universitäten wurden geschlossen und Veranstaltungen über 500 Teilnehmer*innen untersagt. Und die Schwed*innen habe sich ohne Einschränkung ihrer Freiheitsrechte und Strafandrohungen eigenverantwortlich an diese Empfehlungen gehalten und das Land ist bislang sehr gut gefahren.

Der gelernte Österreicher und die gelernte Österreicherin gehen davon aus, dass alles erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten ist und mit Strafe bewehrt. Sie können nicht damit leben, dass sie sich an Empfehlungen halten, die Nachbarn aber nicht. Sie halten es nicht aus, wenn andere in der Sonne vor einem Café sitzen und den Tag genießen, während sie selbst, da sie sich womöglich zu einer Risikogruppe zählen oder glauben sich strenger an Empfehlungen halten zu müssen, zu Hause bleiben und jeglichen Sozialkontakt meiden. Es ist letztlich ein Neidkomplex, der tief in die österreichische Seele blicken lässt.

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Ein Esel bleibt ein Esel

14. Aug 2017/cal / 8. Dez 2020

Der humanistisch gebildete, so genannte Bauern Breugel, Pieter Bruegel der Ältere, macht in einem 1557 entstandenen Druck auf ein nicht unaktuelles Missverständnis aufmerksam: Der Esel in der Schule. Der Esel, den man in die Schule schickt, bleibt ein Esel. Das mag politisch nicht ganz korrekt sein, aber es ist ein guter Kommentar zur akademischen Bildungsinflation und einem unsinnigen Ziel hoher Akademikerquoten.

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Manche Sätze verlieren nicht an Aktualität

26. Okt 2020/cal / 26. Okt 2020
Wir leben in einer Ära überflüssiger Erfindungen und negativer Verbesserungen.
John Updike, 1964

 

 

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Schwindeln und Lügen

28. Jul 2018/cal / 10. Aug 2018

Als Odysseus und seine Gefolgsleute das Trojanische Pferd ersonnen und die Trojaner Glauben machten, es sei ein Opfer an die Götter für eine glückliche Heimfahrt, haben Sie mit einer Lüge Kämpfer in die Stadt geschwindelt.

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arte.tv - Die Stille Zensur der Unverdächtigen

21. Apr 2017/cal / 10. Aug 2018

arte.tv hat als Kultursender zurecht ein hervorragendes Image. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bei den doch zahllosen Formaten und Redaktionen Partikularinteressen gibt. Und diese agieren offenbar nicht immer kompatibel mit diesem Image, auch wenn sie sich darunter ducken. Da wird schon mal zensiert, was an Kommentaren unwillkommen ist und den Interessen einer weiteren Sende-Staffel entgegenläuft. Das Beispiel Streetphilosophy.

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Aufgeklärter Islam?

5. Nov 2020/cal / 5. Nov 2020

Es gibt viele aufgeklärte Muslime, aber es gibt keinen aufgeklärten Islam

Kommentar in der DIE ZEIT
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Soziale Netzwerke und ihre bösen Überraschungen

2. Feb 2019/cal / 2. Feb 2019

Hass gibt es inzwischen leider überall. Das ist ein weiterer Einfluss der sozialen Netzwerke, ich würde sogar sagen: Der Hass ist die böse Überraschung dieser Netzwerke. Man meinte, sie würden die freie Rede ermöglichen, indem sie Macht und Hierarchie wegräumten. Doch vor allem, merkt man jetzt, ist die Zivilisation weggeräumt worden. Die Rede mag nun frei und spontan sein, aber sie ist auch frei von Anstand, und ihre Spontaneität ist wild, ja barbarisch.

 

Finkielkraut, A., NZZ, 1.2.2019

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Der Wurm, die Angel, der Fisch

31. Jan 2019/cal / 25. Jan 2019

Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. — Ein bekannter Spruch, vor allem unter Marketern. Der Fisch ist nicht Subjekt, sondern Objekt, oder im Anglizismus des Marketing, der Fisch ist das Target. Der Wurm ist nichts anderes als ein Mittel zum Zweck. Es geht nicht um den Wurm und es geht nicht um den Fisch, es geht ausschließlich um den Fang.

Das entspricht nicht dem, was man unter kundenzentriertem Marketing versteht. Ein Irrtum dem ungemein viele Unternehmen erliegen.

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Fernreisen mit der Bahn — nope

17. Okt 2018/cal / 17. Okt 2018

Die Bahnfahrt mit dem Nachtzug von Linz nach Amsterdam glich erstaunlich jener von vor 35 Jahren. Der gleiche Liegewagen, der gleiche unzureichende Service und wie damals rund vierzehn Stunden Fahrt. Und obwohl die Qualität der Beförderung nicht besser geworden ist, die Garnituren vielmehr schäbiger, das Gedränge größer, ist das Preis-Leistungsverhältnis entgleist. Die Bahnfahrt könnte unter diesen Umständen aber gar nicht so billig werden, um es noch einmal damit zu versuchen.

 

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Karenzunterbrechung bei Lehrer*innen in den Ferien zeigt moralisches Versagen

9. Aug 2019/cal / 9. Aug 2019

Karenzunterbrechung von Lehrer*innen ausgerechnet in der Ferienzeit ist eine bewusste Ausnutzung des Systems zu Lasten des Gemeinwesens.

Vielfach wird Migranten vorgeworfen, dass sie sehr schnell herausfinden, wie sie das Sozialsystem ausreizen können, dass sich Informationen zu rechtlich zulässigen Umgehungen und Optimierungen in Windeseile unter ihnen vertreiben würden. Nichts anderes passiert hier. Eine ohnehin gut bezahlte und mit Ferien üppig ausgestattete Berufsgruppe hat erkannt, dass eine Karenzunterbrechnung von Lehrer*innen während der Ferien einfach genial ist. In der Schule tut sich ohne nichts und im Regelfall bleiben diese Lehrer*innen einfach zu Hause, so sie nicht gar in Urlaub fahren. Die Partner nehmen in dieser Zeit Väter- bzw. Mütterkarenz. So gewinnen diese Paare vier bis acht Wochen gemeinsamen Urlaub dazu – bezahlt vom Gemeinwesen.

Die zuständige Ministerin Iris Eliisa Rauskala meint dazu: Die Unterbrechung der Elternkarenz in den Ferienmonaten Juli und August stellt keine Sonderbestimmung für Lehrerinnen und Lehrer dar, sondern gilt für alle öffentlich Bediensteten. Es handelt sich um keine Gesetzeslücke. Entsprechend sieht die Ministerin auch keinen Handlungsbedarf. (ORF, ZIB2 vom 8.7.2019)

Das Lehrerdienstrecht ist laut Andreas Salcher auf Ausgabenmaximierung ausgelegt. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, auch wenn das Minister*innen anders sehen wollen.

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Die Überheblichkeit journalistischer Selbstgefälligkeit

16. Okt 2020/cal / 16. Okt 2020

In Spiegel Online zieht Arno Frank in seinem schon zweifelhaft betitelten Beitrag: „Und Nena sprach, es werde Licht” (15.10.20) über Nena, mit bürgerlichem Namen Susanne Kerner, in einer Weise her, wie es übler in einem Qualitätsmedium wohl kaum geht. Sind die persönlichen Attacken schon geschmacklos ⌕, so gefällt sich Frank obendrein in einer selbstgefälligen Pose, die ihn selbst wohl eher als präpotent, denn als kritisch ausweist.

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